Die Zukunft der Ölheizung wird kosteneffizient, nachhaltig und klimafreundlich sein. Dafür arbeitet die Forschung intensiv an massenmarkttauglichen und leistbaren Lösungen zur Herstellung von fossilfreien Flüssigbrennstoffen, die versorgungssicher in der bestehenden Infrastruktur genutzt werden können. Erste Pilotanlagen sind bereits in Betrieb und zeigen das große Potenzial der Ölheizung für eine soziale und faire Dekarbonisierung des Wärmemarktes.
Moderne Ölheizungen überzeugen mit einem Wirkungsgrad von rund 99 Prozent und eignen sich sehr gut für Kombinationen mit erneuerbaren Energien. Zudem lässt sich kein anderer Energieträger so einfach auf kleinem Raum lagern wie Heizöl. Mit dem klaren Bekenntnis zu einer fossilfreien Zukunft des Heizens richtet die gesamte Branche den Fokus auf synthtetische Flüssigbrennstoffe, die diese herausragenden Vorteile der sicheren »Wärme auf Vorrat« weiterhin nutzbar machen und zugleich allen Herausforderungen des Klimaschutzes gerecht werden.
Es gibt bereits verschiedene Techniken, um aus erneuerbarem Strom Wasserstoff herzustellen und diesen mit CO₂ aus der Luft oder Kohlenstoff in Form von Biomasse (zum Beispiel Algen) oder Haushalts- und Industrieabfällen (denken Sie an Plastikabfall) zu kombinieren. Mit diesen Verfahren können erneuerbare flüssige Brennstoffe hergestellt werden, die nicht nur mit minimierten Gesamtemissionen überzeugen, sondern durch den geschlossenen Kohlenstoffkreislauf auch absolute Klimafreundlichketi sicherstellen.
Das EWO ist die Interessensvertretung aller Ölheizungsbesitzer in Österreich. Nähere Infos zum EWO Energie-Wärme-Österreich finden Sie hier.
X to Liquids (XtL) steht für die Umwandlung von Kohlendioxid und Kohlenstoff aus unterschiedlichen Quellen sowie erneuerbarem Strom (X) zu flüssigen Energieträgern (Liquids). Der Clou: Das bei ihrer Nutzung freigesetzte CO₂ wird wieder in den Entstehungsprozess dieser Brennstoffe eingebunden - es entsteht ein geschlossener Kohlenstoffkreislauf und damit weitgehende Klimafreundlichkeit: Kohlendioxid wird also zu einem nachhaltigen Rohstoff, da dieselbe Menge bei der Herstellung der Atmosphäre entzogen wird wie bei der Verbrennung freigesetzt wird.
Dabei werden mithilfe von Strom – vorzugsweise aus erneuerbaren Quellen wie Wind- oder Solarkraft – flüssige Energieträger erzeugt. Innovative Hochtemperatur-Elektrolyseverfahren (SOEC-Elektrolyse) erzielen bereits heute Wirkungsgrade bis zu 85% und machen den Herstellungsprozess deutlich wirtschaftlicher.
Flüssigbrennstoff, der aus Elektrolysewasserstoff und Sauerstoff sowie Kohlenstoff aus Biomasse – z.B. aus Holzabfällen, Pflanzenresten oder aus Algen mittels Syntheseverfahren hergestellt wird. Algen benötigen zum Beispiel keine landwirtschaftlichen Flächen und stehen nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion.
Flüssigbrennstoff, der aus Haushalts- oder Industrieabfällen mittels Syntheseverfahren hergestellt wird. Dieser Syntheseprozess könnte einen Beitrag zur Zukunft flüssiger Energieträger und Rohstoffe leisten und gleichzeitig eine Lösung für das weltweite „Plastikmüllproblem“ bieten.
Flüssigbrennstoff der z. B. aus gebrauchten Pflanzenölen, Tierfetten oder Speiseresten mittels Hydrierung erzeugt wird.
Ein wesentlicher Aspekt ist, dass die Flüssigbrennstoffe der Zukunft in der heute verfügbaren Technik ohne aufwändige Umrüstungen einsetzbar sein werden. Das erhöht die Chance auf eine breite Akzeptanz der Wärmewende:
Klimaschutz wird möglich, ohne Versorgungswege und Anwendungstechnik kostenintensiv umbauen zu müssen!
Ja, auch in Österreich kann synthetischer, klimafreundlicher Flüssig-Brennstoff (XtL bzw. PtL) aus erneuerbaren Quellen erzeugt werden. Eine innovative Pilotanlage soll bereits 2022 in Betrieb gehen.
Wenn es die politischen Vorgaben erlauben, kann XtL bzw. PtL relativ rasch einen Teil des fossilen Heizöls ersetzen - zunächst in Form von Drop-In-Brennstoffen, um schließlich 100% fossilfreie Brennstoffe zu erhalten, die für den Betrieb mit vorhandenen Haushaltskesseln ausgelegt sind.
Aufgrund der Erfahrungen mit der Verwendung von XtL in 13 Pilotanlagen in Österreich, kann davon ausgegangen werden, dass mit XtL bzw. PtL sogar leichte Effizienzsteigerungen bei verbesserten Abgaswerten realisierbar sind.
Alle 13 Pilotanlagen sind herkömmliche Öl-Brennwertanlagen, die ohne Adaptierung der Komponenten mit XtL betrieben werden, um die Haltbarkeit und Verträglichkeit des Systems zu erproben; bisher sind keinerlei Störungen zu verzeichnen gewesen.
So funktioniert die Power-to-Liquid-Anlage, die durch die IFE Austria GmbH mit Beteiligung von MMM Energie und der AVL List GmbH entstehen wird.